Rezepte aus der Kräuterküche

Gerade  Pflanzen, die oftmals sehr häufig vorkommen und nicht geschützt sind, können für Wildkräutergerichte hervorragend verwendet werden. Sie sind meist nicht nur besonders geschmackvoll sondern auch sehr gesund. Als Anregung schlage ich hier drei Zubereitungsarten vor, die sich für sehr viele Pflanzenarten eignen. Ich habe hier neben den Pflanzen nur die erforderlichen Zutaten angeführt, aber keine Mengenangaben gemacht. Geschmäcker sind verschieden und Sie haben wenn Sie gerne kochen sicherlich ein gutes Gespür dafür, wieviel Salz, Knoblauch etc. Sie in der Regel verwenden.

"SPINAT"

Gehört hat jeder bereits von ihm, gekostet haben ihn schon weniger, selbst hergestellt noch weniger Menschen: Den Brennnesselspinat. Dabei schmeckt er hervorragend (mir schmeckt er sogar besser als der klassische Spinat) und in Anbetracht der gesundheitlichen Aspekte der Brennessel (stoffwechselfördernd, entschlackend, harnregulierend) finde ich es schade, dass diese Pflanze aus unserer Gemüseküche heutzutage fast verschwunden ist, wo doch die Brennnessel vielerorts sehr häufig vorkommt und auch in unseren Gärten immer wieder zu finden ist.

 

Vorbereitung: Brennnesselblätter von den Pflanzen abschneiden, am besten von den jungen Trieben (das Ernten der Blätter in der Natur bereitet auch mehr Freude als das Abzupfen der Blätter zuhause und es muss nicht gleich die ganze Pflanze abgeschnitten werden - auch finden die Stängel kulinarisch eher keine Verwendung, da sie sehr faserig sind)

Zubereitung: Brennnesselblätter waschen (danach “brennen” sie auch kaum mehr) in wenig Wasser aufkochen, mit dem Stabmixer passieren, Sauerrahm oder Obers nach Geschmack beifügen, mit Salz und ggfs. etwas Knoblauch würzen, heiß servieren

 

Tipp: Man kann auch aus beliebig anderen Pflanzen “Spinat” (respektive Gemüsebrei) herstellen. Versuche lohnen sich allemal, will man den Speiseplan des Öfteren durch neue Geschmackserlebnisse bereichern.

PESTO

Aus den Blüten und Blättern von beispielsweise Rotklee lässt sich hervorragend Pesto herstellen.

 

Vorbereitung: Ganze Pflanze ernten (Blüten, Blätter, Stängel), grob zerkleinern, einige Blütenköpfe für evtl. Dekoration zurück behalten, Knoblauch und Pinienkerne grob zerkleinern (statt den teuren Pinienkernen können auch einheimische Nussarten wie geriebene Haselnüsse o.Ä. verwendet werden - oder wer es exotisch möchte: Versuchen Sie auch mal Kokosflocken)

Zubereitung: Die zerkleinerten Pflanzen mit den anderen Zutaten in ein hohes schmales Gefäß geben, Olivenöl beimengen und mit dem Stabmixer pürieren. Langsam immer mehr Öl zufügen bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist, zum Schluss mit Salz abschmecken

 

Das so hergestellte Pesto kann vielseitig verwendet werden (z.B. zu Spaghetti, als Pizzabelag, zur Füllung von Gemüseteigtaschen, als Brotaufstrich auf Weißbrot etc.).

 

Tipp: Auch aus Brennessel und vielen anderen Pflanzen lässt sich Pesto herstellen. Versuche lohnen sich allemal.

 

SALAT

100 Gramm Vogelmiere enthalten - wie schon erwähnt - so viele Vitalstoffe (Vitamine, Mineralien etc.) wie 10 Häuptel Kopfsalat. Also nicht nur ihr feiner Geschmack nach Maiskölbchen verleitet dazu, die Vogelmiere so wie sie ist zu verzehren. Geben Sie sie doch auch in den Salat!

 

Tipp: Wenn Sie Wildkräutersalat zubereiten, seien Sie behutsam mit den verwendeten Mengen der einzelnen Kräuter. Gerade Kräuter, die einen sehr intensiven Geschmack besitzen, entfalten Ihre ideale Aromawirkung erst in der genau richtigen Dosierung. Wenn Ihnen das gelingt, werden Sie sich über so manches beglückende Geschmackserlebnis freuen können.